Erfahrung mit dem Self-Service Checkout bei Decathlon
Die Initialzündung
Es ist einer dieser noch kalten Frühjahrsvormittage an denen man beschließt die sportlichen Aktivitäten in diesem Jahr deutlich zu steigern. Im Kopf ziehen kurz die verschiedenen Sportarten vorüber die sich hier anbieten. Joggen, Radfahren, Schwimmen (wenn auch im Hallenbad). Skateboarden wäre auch eine Option, es gibt ja diese schicken neuen Longboards. Während man sich also ausmalt was sich alles an Aktivitäten anbietet, nisten sich im Hinterkopf die ersten Gegenargumente ein. Das Fahrrad müsste erst einmal instandgesetzt werden, zum Schwimmen wäre endlich einmal eine Chlorbrille notwendig und im Übrigen ein Longboard steht noch gar nicht im Fuhrpark. Also auf geht’s dann gehen wir doch einmal einkaufen – am besten dort wo man alles auf einem Fleck findet – bei uns in der Nähe ist das der Sportartikelhändler Decathlon mit einem sehr großen Outlet.
Das Eintauchen
Nach kurzer Anfahrt und schnellem Einparken auf dem großen Gewerbegebiet Gelände betritt man das Sportgeschäft. Nichtkundige werden sich zunächst wundern wozu man diese rollbaren Einkaufskörbe benötigt, aber schon nach kurzer Zeit wird klar, hier schlägt das Sportlerherz höher. Auf einem gefühlten 50 Meter Gang reihen sich die verschiedenen Sportarten mit Ihren Abzweigungen auf. Kinder testen Fahrräder und Longboards, Läufer hüpfen in neuen Sportschuhen umher – es ist schon mächtig Betrieb an diesem Vormittag. Vor lauter entdecken vergisst man fast warum man eigentlich da ist und nach kurzer Fokussierung werden also die Einkäufe getätigt die anstehen. Fahrradbremsen, Trikot, Chlorbrille, Runningschuhe und Longboard sind gefunden und man nähert sich dem Kassenbereich.
Der erste Kontakt
Technisch Interessierten fällt sofort auf, das hier etwas mit dem Kassenbereich “nicht stimmt”. Neben den gängigen Kassen in welchen die Kassiererinnen, wie erwartet die Waren abscannen, gibt es eine andere Kasse. Vorsichtig und unsicher nähert man sich der Selbstbedienungskasse. Unsicher deshalb, da man seinen Warteplatz in der gewohnten Schlange aufgegeben hat und etwas wagt, was dem Inneren des Käufers “Ich will hier schnell und reibungslos raus!” zu widersprechen scheint. Noch während man auf die Self-Service Kasse zusteuert, versucht man die Beschilderung zu erfassen um direkt loslegen zu können.
Also die Waren in eine Aussparung legen klappt soweit noch, die Chlorbrille, das Trikot und die Bremsteile passen dort rein und werden sofort korrekt erkannt. Die einzelnen Kaufpositionen werden auf dem Flachbildschirm korrekt angezeigt. Doch was ist mit dem Longboard. Noch während man hier nach einer Lösung sucht, nähert sich eine nette Dame um zu unterstützen. Klar, das hätte man ergründen können, für größere Teile gibt es den Handscanner. Damit lässt sich nun auch das Longboard erfassen. Der Bezahlvorgang geht dann per EC Karte, wie gewohnt, sehr zügig und schon hat man quasi ausgecheckt.
Der Nachhall
Das war wirklich sehr einfach und beim Verlassen des Marktes schiessen einem sehr viele Fragen spontan durch den Kopf. Scannen alle Kunden auch wirklich alles ein? Wie wird das erfasst? Wird diese Technik sich durchsetzen, in der Presse konnte man lesen, dass der Elektromarkt Saturn diese Kassensysteme einsetzt und das Kassenpersonal in den Servicebereich verlagern möchte. Kommt es tatsächlich zu dieser Verlagerung oder in Summe doch eher zu Rationalisierungseffekten? Die Branche rund um einen der größten Hersteller von solchen Lösungen Wincor Nixdorf erwartet eine deutliche Beschleunigung in den Bezahlvorgängen und auch im Lebensmittelbereich hat EDEKA bereits eine Mischung der Kassensysteme getestet. Denkbar ist der Einsatz der Systeme in allen Bereichen von DIY, Medical, Electronic Consumer, Sports oder in Möbelmärkten.
Sicherlich wird das nicht überall einziehen. So denkt man zum Beispiel an die Kauf bei MUSICSTORE in Köln. Nach dem Bezahlvorgang erhält man dort an der Warenausgabe noch einmal seine gekauften Instrumente ausgepackt mit einem “Qualitäts Quick Check”. Die Käufer dort legen sehr großen Wert darauf, dass Sie hier von kundigem Personal bedient werden.
Spannend wird der Self Service wenn sich hier die neuen Bezahlsysteme auf den Smartphones durchsetzen. Dann wiederum könnten die erfassten Produkte durch einen einzige Bestätigung auf dem Smartphone gekauft werden und im virtuellen Wallet wäre automatisch die persönliche Haushaltsübersicht aktualisiert. Hier werden wir weitere spannende Innovationen erwarten können. Nicht auszudenken was sich den Händlern für Möglichkeiten eröffnen wenn Sie an Smartphone Profile Ihrer Kunden gelangen könnten. Ausgeschlossen denken Sie? Keineswegs, wenn die Kunden zum Beispiel eine KundenApp auf Ihrem Smartphone installieren. Das Beispiel Nespresso App zeigt hier was alles möglich ist, aber das ist wieder eine neue Geschichte. Bleiben Sie gespannt!